Beschreibung
Pressestimmen:
»Seine Stärke ist es, zu erreichen, was nur großer Literatur gelingt: dass man sich in andere hineinversetzt, in ihre Scham, ihre Wut, ihren Stolz, ihr Ringen mit sich selbst. Das schafft Guanzon derart gut, dass es fast eine Qual ist.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung / Helena Schäfer
»Jakob Guanzon beschreibt in seinem sehr lesenswerten Roman, was passiert, wenn sich individuelle Verhaltensmuster, unglückliche Umstände, verpasste Chancen und das Gefühl von Verlorenheit zu einem unkontrollierbaren Orkan auftürmen. ›Überfluss‹ überzeugt durch Jakob Guanzons psychologisches Feingefühl für seine Figuren. (…) Dadurch gelingt es dem literarisch herausragend komponierten Roman auch, nicht zu einer abgeschmackten Erzählung über Armut zu verkommen.«
Claudia Cosmo, NDR Kultur, Buch der Woche
»Was ist das Leben eines Menschen wert? Vielleicht 8.722 Dollar und 4 Cents. Oder 7 Dollar und 55 Cents. Jede der über dreißig Kapitelüberschriften in Jakob Guanzons Debütroman ›Überfluss‹ entspricht einem Dollarbetrag. Es ist das Geld, das Henry, alleinerziehender Vater und Gelegenheitsarbeiter, im Alter von sechzehn bis Ende Zwanzig jeweils in bar zur Verfügung hat. (…)
Jakob Guanzon hat einen beeindruckenden Roman über den Wert eines Menschen und dessen Kaufkraft geschrieben. (…) Kaufkraft bedeutet Freiheit, Respekt und Dazu-Gehören im kapitalistischen System. Wie fragwürdig und menschenverachtend diese Verbindung ist, macht Guanzons sehr empfehlenswerter Debütroman auf erschreckende Weise klar.«
Claudia Fuchs, SWR2, Lesenswert
»Die Idee ist bestechend: Ein Roman, der den Schicksalsfaden seiner Figuren an der Dicke oder eben an der Leere des Portemonnaies entlang erzählt. Das ruppige Pathos im Erzählton des Romans passt bestens zum Verlierertypus dieses jungen Vaters Henry, der (…) jeden Cent umdrehen muss. (…) Henrys tapferer, immer wahnhafterer Kampf gegen sein Ausgestoßensein ist rührend, dramatisch, beklemmend.«
Hansruedi Kugler, CH Media
»Ein ergreifender und authentischer Text, der voller Hingabe zum Thema und zu seinen Figuren geschrieben ist. Ein erschütterndes Bild über Armut mit ihren Auswüchsen und Folgen in der Psyche, der Gesellschaft und im alltäglichen Leben.«
Hauke Hader, Leseschatz
»Guanzons Abstiegsgeschichte verbindet so Themen wie Liebe und Freundschaft, Armut und soziale Ungerechtigkeit, garniert sie mit Kapitalismuskritik und subtiler Milieustudie. Obwohl die beschriebene Welt schockierend wirkt, wird der Ton nie larmoyant oder effektheischend. In der Darstellung liegt viel Empathie für die Figuren, aber auch großes Bewusstsein für deren Fehler.
Der Erzählmodus changiert daher zwischen emotionaler Näher und Distanz, die der Autor häufig mit ironischen Formulierungen herstellt. Auf diese Weise bringt er die Leser nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Lachen. Dieser Mix ist auch nötig, um die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern und ein Schicksal wie das von Henry möglichst abzuwenden.«
Eugen Zentner, Kultur-Zentner
»Voller Schönheit, Ehrlichkeit und ergreifender Hingabe.«
Gary Shteyngart, Autor
»Phänomenal. Guanzon ist eine unglaublich aufregende neue Stimme. Er schreibt über Charaktere, die am Rande der Gesellschaft leben. Es geht um einen Vater namens Henry und seinen Sohn Junior, die, nachdem sie aus ihrem Zuhause vertrieben wurden, in ihrem Truck leben. Es ist ein mitfühlender, empathischer Blick auf das Leben dieser Menschen und darauf, wie sie mit dem letzten Geld auskommen und es bis zum Morgen schaffen. Das ist etwas, das ich an der Literatur so liebe, dass man sich wirklich in die Lage einer Person hineinversetzen kann – solche Bücher gibt es nicht allzu oft.«
The Guardian
»Überfluss zeigt, wie alltäglich Armut wirklich ist und wie grausam die psychologischen Folgen sind.«
The New York Times Book Review