Das Gebot der Gewalt
Yambo Ouologuem

CHF 32.00

Aus dem Französischen übersetzt von Eva Rapsilber.

Ausgezeichnet mit dem Prix Renaudot 1968

Erscheinungstermin 25. März 2019

Mit einem Nachwort von Dirk Naguschewski.

 

In glühenden Farben erzählt der Roman die Geschichte des imaginären west-afrikanischen Reiches Nakem und der Dynastie der Saïfs, die sich mit Gewalt, schwarzer Magie und diplomatischer List an der Macht hält: Die Saïfs profitieren von der versklavten schwarzen Bevölkerung, behaupten sich gegen die christliche Kirche und die französischen Kolonisatoren. Das dichte Fresko reicht vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1947, an die Schwelle zur Unabhängigkeit. Hier weitet sich die Szenerie nach Frankreich aus, wohin Raymond-Spartacus Kassoumi, Sohn eines Leibeigenen, zum Studium geschickt wird …

Radikal realistische Schilderungen brutaler Handlungen und ungezügelter Erotik stehen Szenen von kühner Schönheit gegenüber, hymnische Oden wechseln mit beißender Ironie – eine literarische Erschütterung! Als »Das Gebot der Gewalt« 1968 in Frankreich erscheint, wird der Roman sofort als literarisches Meisterwerk erkannt und der brillante junge Autor aus Mali als erster Afrikaner mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Das Buch ist auch bei den Lesern ein Erfolg, avanciert rasch zum Kultbuch und wird in zehn Sprachen übersetzt.

Zum 50-jährigen Jubiläum der deutschen Erstausgabe 1969 gilt es, eines der Hauptwerke der postkolonialen Literatur neu zu entdecken, in dem Yambo Ouologuem ein mutiges, aufklärerisches Panorama von 800 Jahren afrikanischer Geschichte, ohne die Mystifizierung von Fremdherrschaft, Dislokation, Gewalt und Versklavung, entwirft.

 

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Pressestimmen

»Die literarische Wucht seiner ebenso klaren wie poetischen Sprache ist ungebrochen. Ouologuem war seiner Zeit weit voraus. Er collagiert kunstvoll epische Passagen mit krudem Realismus und biblische Exzerpte mit tanzender Groteske, er kombiniert das Genre des Gruselmärchens mit historischen Chroniken, er lässt afrikanische Sänger, arabische Historiker und einen allwissenden Erzähler zu Wort kommen. (…) Dass Yambo Ouologuems ›Gebot der Gewalt‹ jetzt erneut in Eva Rapsilbers brillanter Originalübersetzung von 1969 zu lesen ist, ist ein wahrer Glücksfall. Denn dieser Roman öffnet mit großer literarischer Kraft auch heute noch eine neue Perspektive auf die koloniale Vergangenheit und auf die postkoloniale Gegenwart.«

Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk

 

»›Das Gebot der Gewalt‹ liest sich (…) noch immer höchst aktuell und kühn zugleich. Kühn mutet bis heute auch Ouologuems literarischer Zugriff auf den Stoff an. (…) Es ist diese ironische Distanz, befeuert durch kommentierende Einschübe des scheinbar neutralen Chronisten, die das Buch quasi zu einem postmodernen Werk avant la lettre macht.«

Claudia Kramatschek, Neue Zürcher Zeitung

 

»Man wähnt sich in einem Film von Oliver Stone oder Quentin Tarantino – so schnörkellos werden alte Bräuche und moderne Versklavung dargestellt. ›Das Gebot der Gewalt‹ ist fiktiv, doch in seiner Detailversessenheit derart real, dass es einem unmöglich ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.«

Karsten Koblo, aus-erlesen.de

 

»›Das Gebot der Gewalt‹ ist ein aufwühlendes Buch. Als Meisterwerk wird es bezeichnet, preisgekrönt wurde es zu seinem Erscheinen vor rund fünfzig Jahren und damals weitverbreitet. Allein die Vielfalt der Sprache macht den Roman zu einem außergewöhnlichen Buch: Mal finden sich poetische und lyrische Töne, dann abgehetzte, im Stakkato vorangetriebene Zeilen, schließlich sarkastische und zynische Passagen. Ein stilistisches Feuerwerk mit Anleihen aus unterschiedlichen literarischen und kulturellen Quellen.«

Stefan Berkholz, Bayrischer Rundfunk

 

»Von stupender sprachlicher Energie«

John Updike, The New Yorker

 

»Vielleicht der erste afrikanische Roman, der diesen Namen verdient.«

Le Monde

 

»Ein außergewöhnliches Buch, die verdichtete, mythische, poetische und realistische Geschichte Afrikas.«

Le Nouvel Observateur

 

»Hat die französische Literatur um einen großen Roman reicher gemacht.«

Le Monde des Livres

Artikelnummer: 978-3-906903-11-8 Kategorien: , , ,

Beschreibung

Zusätzliche Informationen

Seiten

276

Version

Gebunden

Format

15.5 x 22.3